Nachbarn in Not e. V.          

seit 30 Jahren!

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Hilfe zur

Selbsthilfe

    Der Verein

Auf dieser Seite teilen wir mit:

  • Gründung und Entwicklung des Vereins
  • Kontaktadresse
  • Vorstand und Aktive
  • Ehrungen und Auszeichnungen
  • Bericht über den Verein in der Zeitung

Die Idee zu unseren Aktivitäten stammt aus Bayern. Die  "Süddeutschen Zeitung" bringt immer in der Vorweihnachtszeit ihren Weihnachtsaufruf zu Gunsten von bedürftigen Menschen unter dem Titel "Adventskalender der guten Taten". Die "Augsburger Allgemeine Zeitung" versucht seit langem ganzjährig, arme Menschen in der Region Schwaben zu unterstützen -- auch schon lange bevor es NIN gab.

Andrerseits besuchten wir schon seit Jahren einmal pro Woche alte Menschen im Rahmen unserer Altenbetreuung, die uns bald eng mit dem Sozialamt verband: von den dortigen Mitarbeitern bekamen wir für unsere Besuche die nötigen Adressen, was ohne Sozialamt aus Gründen des immer strenger geforderten und durchgeführten Datenschutzes niemals möglich gewesen wäre.

1983 also starteten wir (Heide Müller, Felicitas Röntgen und Dr. Roswitha Seidel) zusammen mit der Sindelfinger Zeitung (Werner Röhm und Winfried Holtmann) die “Aktion Nachbarn in Not”. Im Jahre 1986 wurde schließlich der gemeinnützige Verein “NACHBARN IN NOT”gründet.

 

 

Kontaktadresse:      Petra Zürn    Tel. 07031-862-210

 

Vorstand:

Vorsitzende:           Dr. Roswitha Seidel

Finanzvorstand:      Ernst Gießler

Geschäftsführerin:   Brigitte Haug

 

Konten:

    Volksbank AG im Kreis Böblingen:  Kto. 200 250 000, BLZ 603 900 00

    Kreissparkasse in Sindelfingen:        Kto. 303 9999,     BLZ 603 501 30

 

 

    


 

         

 

Leider fehlen uns die Möglichkeiten,

Sachspenden

anzunehmen, zwischenzulagern und weiterzuleiten.

 

Auch individuelle Hilfsangebote für Bedürftige, die

in der SZBZ anonymisiert vorgestellt wurden, sind

mit Rücksicht auf den Datenschutz nicht möglich.

 

Wir bitten um Ihr Verständnis

.

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

                                                                   

 

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Das NIN-Team Sommer 2012 (von links): Uli Kopp, Ernst Gießler,

Felicitas Röntgen, Helga Friedrich, Dr. Roswitha Seidel,

Monika Pöss, Carmen Bühl, Heide Müller, Biggi Haug

 

 


 

 

Nachruf

„Nachbarn in Not“ trauert um                           ULLA 002       

Ursula Prosch

ihre erste Geschäftsführerin, die im Alter von 56 Jahren verstorben ist. „Sie war mit vollem Einsatz dabei und durch ihre kluge, Übersicht bewahrende und selbstständige Arbeit ein großer Gewinn“, sagt die Vorsitzende, Dr. Roswitha Seidel. „Stets hilfsbereit übernahm sie Verantwortung, als die Organisation größer wurde, und bewahrte ihr Interesse auch nach ihrem Ausscheiden. Wir werden immer gern an sie denken.“

 

 


 

 

Ehrungen und Auszeichnungen für den Verein

 

 

 

 

Das Bundesverdienstkreuz am Bande wurde

     Dr. Roswitha Seidel verliehen

für ihre Arbeit als Gründungsmitglied und Vorsitzende des Vereins.

 

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Die Ehrennadel der Stadt Sindelfingen für soziales Engagement

erhielten schon mehrere Mitglieder des Vereins für ihre langjährige und aufopfernde Mitarbeit:

1999   Felicitas Röntgen

2001   Dr. Roswitha Seidel

2003   Heide Müller

2004   Heidi Scholz

 


 

 

30 Jahre „Nachbarn in Not“

 

Menschen Hilfe zur Selbsthilfe geben

Von Renate Lück

„Ich hätte gern, dass Sie sich so richtig mit mir freuen“, hat Dr. Roswitha Seidel auf der Jahresversammlung von „Nachbarn in Not“ zu den Mitgliedern gesagt. Denn der Verein hilft seit 30 Jahren bedürftigen Mitmenschen in der Region dank vieler Spenden von einzelnen Personen, Gruppen und Firmen sowie Erlösen aus kreativen Aktionen. Gut zwei Millionen Euro sind in diesem Vierteljahrhundert an Einzelspenden eingegangen, womit schätzungsweise 100.000 Menschen Hilfe zur Selbsthilfe erhielten.

Ein Amtsleiter habe zu ihr gesagt, er hätte nicht gedacht, dass sie so lange durchhalte, erzählt die Vorsitzende. „Da kennt er mich aber schlecht!“ Auch sie habe gesehen, dass es in anderen Städten, die das nachmachen wollten, nicht geklappt habe. „Es gehört schon ziemlich viel Stehvermögen dazu. Das ist keine Sache für einmal in der Woche“, resümiert sie. Es gehört auch eine gewaltige Motivation dazu, solch ein Projekt anzufangen. „Ich betreue Alte, so lange ich denken kann“, erzählt Roswitha Seidel. Als Schülerin war sie gerührt, wie sich ihr verwitweter Lehrer über ihren Besuch freute. Als Medizinstudentin in München habe sie sich um alte Leute gekümmert und als sie nach Sindelfingen kam, fragte sie Gisela Nolting (jetzt Burger) nach einsamen Personen. Wegen des Datenschutzes musste sie  zum Sozialamt gehen. Dort habe sie gesehen, wie groß die Not ist. Mit ihren Nachbarinnen Felicitas Röntgen und Heide Müller habe sie überlegt, was man tun könnte. Aus München kannte sie eine Aktion in der Vorweihnachtszeit, aber sie wollte ganzjährig helfen ähnlich der „Kartei der Not“ in Augsburg.

Bei einer Herbstwanderung im Jahr 1982, an der auch Verleger Werner Röhm teilnahm, sprach sie ihn deswegen an. Er war sofort begeistert. Anfang Dezember fand die erste Besprechung im Verlag statt und bei einer Feier zu Ehren von Bürgermeister Erwin Lamparter saß ihr Winfried Holtmann gegenüber und fragte, was sie vorhabe. Im Sommer 1983 nahm die Idee bei einem weiteren Gespräch Gestalt an und am 11. Dezember 1983 wurde die „Aktion Nachbarn in Not“ in der SZ/BZ vorgestellt. Starthilfe gab der Chef der Firma Louis London, Fritz Müller. Er hatte seine Kunden angeschrieben und fast 60.000 Mark erhalten. Die Aktiven hatten inzwischen Kontakte zu allen sozialen Institutionen geknüpft, um die Bedürftigen zu finden. Felicitas Röntgen saß am Telefon und führte handschriftlich die Konten. „Mein Mann fand mein Engagement für Nachbarn in Not gut. Aber wenn ich um Weihnachten herum noch abends um 22 Uhr Spendenquittungen schrieb, drohte er mir, das Licht auszuknipsen“, erzählt die gelernte Industriekauffrau. Roswitha Seidel besuchte die Klientel entweder sehr früh oder abends um ihren Familientagesablauf drumherum. „Wenn man weiß, wem und wofür man Geld bringt, ist das sehr beglückend. Das fehlt mir heute etwas, wenn die Anträge nur über die Sozialarbeiterinnen abgewickelt werden“, gesteht sie.

Als der Umfang immer größer wurde, schlug Werner Röhm vor, einen Verein zu gründen. Rechtsanwalt Dr. Ernst-Günter Glienke arbeitete den Vertrag aus und 1986 war es so weit. In der Satzung ist festgelegt, diejenigen Menschen - ohne Ansehen der Person -  zu unterstützen, die von Seiten des Sozialamts keine Hilfe mehr zu erwarten haben. Erst wenn alle öffentlichen Hilfs­möglichkeiten erschöpft sind, kann NiN helfen. Bevor aber Geld ausgegeben wird, muss das Sozialamt die Situation der Hilfsbedürftigen prüfen, denn die Mitarbeiterin kennt die Gesetze und die Lage der Antragsteller. Trotzdem hat Roswitha Seidel bei der Vergabe immer beide vor Augen: den oder die Bedürftigen, die etwa durch Scheidung, Unfall, Krankheit oder Tod eines Angehörigen in Not geraten, und die Spender, die bei Geburtstagen, Hocketsen oder Veranstaltungen Geld sammeln. Dabei gibt es ganz Treue, wie die Kantinenfee Hannelore Neumann, die in jedem Advent den SZ/BZ-Redakteuren mit ihrer Tombola das Geld aus der Tasche zieht. Die Redakteure, die Erbsensuppe auf dem Marktplatz schöpfen. Die Firma Walker, die NiN Weihnachtsbäume zum Verkauf schenkt, und die Bäckerei Sehne, die einmal einen 500 Meter langen Zwetschgenkuchen buk, der zwischen DOMO, Wettbach- und Marktplatz verkauft wurde.

Kathy Schoofs setzte sich mit mehreren Veranstaltungen sehr für NiN ein. Erlöse aus Konzerten wurden gestiftet und bei Geburtstagen um Geld statt Blumen gebeten. „Wir haben in der Zeit auch viel gelernt, zum Beispiel, dass wir keine Sachspenden mehr erbitten. Wir können sie einfach nicht lagern“, erzählt Roswitha Seidel. Einzige Ausnahme sind Kinderbücher und Spielsachen, die vor Weihnachten in der Löwen-Apotheke abgegeben werden können. Sie sind ein Standbein des Basars. Der Basar - auch so eine Erfolgsgeschichte. Viele liebe Menschen um Sonja Ehmann denken sich schöne Dinge aus und werkeln das ganze Jahr über, um zweimal glücklich zu machen: die Käufer und die Klientel von NiN.

Inzwischen ist der Verein professioneller geworden. Ernst Gießler, früherer Direktor der Volksbank, führt die Konten. Monika Pöss schreibt die Spendenlisten. Nach Ulla Prosch, Heidi Scholz, Helga Friedrich und Ulrike Kopp arbeitet Biggi Haug als fünfte Geschäftsführerin mit. Helga Friedrich und Carmen Bühl folgten Felicitas Röntgen und Heide Müller als stellvertretende Vorsitzende. Roswitha Seidel möchte auch kürzer treten, weniger organisieren und dokumentieren und stattdessen mehr Zeit für ihre fünf Enkel haben. Aber sie fährt immer noch zusammen mit der 81-jährigen Felicitas Röntgen oder Heide Müller zweimal im Jahr zu „ihren Alten“, so wie das Projekt einmal anfing.

 

 

 

Das folgende Portrait der Geschäftsführerin stand am 7.12.2013 in der SZBZ

 

Es ist schlimm., dieses Leid zu sehen

Von Renate Lück

Biggi Haug, die Geschäftsführerin von „Nachbarn in Not“ (NiN) ist immer fröhlich und sei die Arbeit noch so viel. „Ich mag Menschen mit Humor“, sagt ihre Chefin, Dr. Roswitha Seidel, glücklich, und fügt hinzu: „Sie ist kompetent und lernfähig und bringt frischen Wind in unseren Laden. Und sie denkt mit. Es ist ganz wichtig, dass jemand Ideen hat und Vorschläge einbringt.“

Seit Mai 2012 arbeitet die 38-jährige Industriekauffrau für die Sindelfinger Hilfsorganisation. Sie ist die einzige Hauptamtliche in dem Verein. Anheuert wurde sie durch ihre frühere Nachbarin Ulrike Kopp, ihre Vorgängerin, die aber mit ihrem Mann weggezog. „Sie hat immer von ihrer Arbeit erzählt und ich habe sie beneidet, weil sie etwas Gutes für andere Menschen tat. Sie hat auch gesagt, dass das Nachbarn-in-Not-Team so toll ist.“ Davon schwärmt Biggi Haug inzwischen selbst: „Es ist ein supertolles Team. Die Zusammenarbeit ist wunderbar. Und ich bin wirklich geplättet, wie viele Menschen helfen - nicht nur die Spender. Wir hatten doch das Sommer-Aktiv-Paket. Als ich bei Sensapolis und Jolo-Kinderland nach Eintrittskarten fragte, haben alle Rabatt gegeben, ohne dass ich darum gebeten hätte. Sie wollten die benachteiligten Kinder unterstützen.“ Das bewegt die Mutter eines 10-jährigen Sohnes, der lebhaft Anteil nimmt an ihrer Arbeit, mächtig. „Frau Dr. Seidel liegen die Erwachsenen am Herzen, mir mehr die Kinder.“ Auch mit den Sozialarbeiterinnen kommt sie gut klar: „Ich finde es wahnsinnig, wie sie vor dem Formulieren der Anträge den Hintergrund erforschen, um uns Unterlagen zum Entscheiden zu liefern.“ Gelernt hat sie bei der Hilfsorganisation: „Der Nachbar könnte arm sein, aber hinter verschlossene Türen guckt man nicht.“

          Haug Biggi-10

Das NiN-Team sei zu ihrer Zweitfamilie geworden, sagt Biggi Haug. Die Bereitschaft, so viel zu machen und zu geben, ohne einen Dank zu erwarten - einfach um zu helfen, das imponiert ihr. „Ich bin echt liebevoll aufgenommen worden. Das fand ich so schön. Jeder hat mir seine Hilfe angeboten und mich unterstützt. Es gibt keine dumme Frage, alles wird gemacht.“ Inzwischen macht sie selber viel mehr als sie müsste. Die Motivation dazu: „Es ist schlimm, dieses Leid zu sehen, das neben einem sein könnte.“ Dass es in Deutschland Menschen gibt, die kein Geld zum Essen haben, hat sie geschockt. „Wir hatten ein Kind, das in der Mittagspause umgefallen ist, weil es seit Tagen nichts gegessen hatte. Und da kam heraus, dass die ganze Familie nichts zu essen hatte. Es ist so traurig, dass in unserer Wegwerfgesellschaft so etwas passieren kann.“ Nur weil anderen Menschen auffalle, dass da etwas nicht stimmt, könne NiN helfen. Denn viele trauten sich nicht, um Hilfe zu bitten.

Dass sie nun selbst zusammen mit dem Vorstand Dinge regeln und Gelder bewilligen kann für Menschen, die sie nur über ein Papier kennt, ist ein neues Gefühl für sie. Und das Vertrauen der Sozialarbeiter, das in sie gesetzt wird, berührt sie sehr. „Ich mag alles sehr kontrolliert, aber das geht bei den vielen Menschen nicht. In einer Firma wird kontrolliert, was man leistet. Hier glauben sie uns, dass wir angemessen zahlen.“ Für sie sei neu, dass sie so gern arbeiten gehe. „Ich arbeite auch abends noch und bin beim Preisemachen und den Besuchen dabei.“ Als Frau Dr. Seidel erfuhr, dass sie sogar an ihrem Geburtstag fünf Stunden in der Messehalle stand und verkaufte, ermahnte sie ihre Geschäftsführerin ernsthaft: „Sie müssen lernen, auch einmal Nein zu sagen!“ Da lacht Biggi Haug wieder: „Erstens hat es mir Spaß gemacht und zweitens kam meine komplette Familie an den Stand, kaufte etwas und lud mich zum Kaffee ein.“ (Außerdem: „Beim Porträt habe ich Nein gesagt und was hat es geholfen?“)

Ihr Mann und Sohn seien ja auch schon NiN-infiziert. „Mein Mann hilft beim Weihnachtsbaumverkauf. Er bringt die Obdachlosen-Geschenke ins Rathaus, nachdem er sie mit mir eingepackt hat - voriges Jahr 50 große Kochtöpfe. Mein Sohn begleitet mich als Bodyguard, wenn ich Geschenke, Gutscheine oder Fahrkarten kaufen gehe. Er macht sogar ein Referat über NiN für die Schule und hat dafür ein Plakat entworfen.“ Biggi Haug revanchiert sich dann mit einem feinen Essen. „Einmal im Monat machen wir einen Themenabend. Mein Sohn hält ein Referat, etwa über Spanien, und ich koche ein spanisches Menü. Jeder muss am Abend drei spanische Wörter sagen können. Bei ‘Star Wars’ haben wir sowohl das Kochbuch als auch die Filme aus dem Internet geholt.“ So richtig erholen kann sie sich beim Lesen - „Natürlich nicht im Oktober und November!“ Sie liest alles rauf und runter und heult, wenn das Buch zu Ende ist. Für den Urlaub schenkte ihr ihr Herzallerliebster einen E-Book-Reader. „Der ist nicht so schwer zu schleppen wie fünf Bücher.“

 

 

 

 

 

 

 

 

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