Bericht ĂŒber die Mitgliederversammlung von âNachbarn in Not”
17. 4. 2015
âNachbarn in Not“ hat 2439-mal geholfen
Von Renate LĂŒck
Die Hilfsorganisation âNachbarn in Not“ ist in der Stadt fest etabliert. Das lĂ€sst sich aus Sicht des Vereins unter anderem daran sehen, dass die Zahl der Spender und die Höhe der Spenden im vergangenen Jahr gegenĂŒber 2013 fast gleichgeblieben sind. Trotzdem hat die Vorsitzende, Dr. Roswitha Seidel, immer wieder Neues zu berichten.
Die meisten BetrĂ€ge gehen immer in der Vorweihnachtszeit ein, wobei manche Mitmenschen gar nicht glauben können, dass es wirklich so viele Arme in dieser reichen Region gibt. Deshalb steigen neben den DauerauftrĂ€gen das Jahr ĂŒber die speziellen AktivitĂ€ten von Einzelnen oder Gruppen und die weitergegebenen Geburtstagsgeschenke. Rund 200.000 Euro gingen 2014 als Spenden ein. Mit dem Erlös des Weihnachtsbasars und DarlehensrĂŒckzahlungen ergab dies 210.000 Euro. Knapp 200.000 Euro wurden an BedĂŒrftige verteilt. âMit dem Kassenbestand von zirka 45.000 Euro mĂŒssen wir jetzt ĂŒbers Jahr kommen, bis die Weihnachtsspenden wieder sprudeln“, konstatierte Finanzvorstand Ernst GieĂler.
Viele Sonderaktionen
84 Sonderaktionen zĂ€hlten Dr. Seidel und GeschĂ€ftsfĂŒhrerin Biggi Haug im vergangenen Jahr: 15 Geburtstagskinder ĂŒber 50 Jahre waren dabei, viele Firmen, GeschĂ€fte sowie Gymnastik- und Sportgruppen. Die Tour de LĂ€ndle machte Station in Sindelfingen und brachte Geld in die Kasse von âNachbarn in Not“. Der VfB Stuttgart ĂŒberlieĂ âNachbarn in Not“ ein Trikot mit den Unterschriften der Spieler zum Versteigern. Einmal wurde fĂŒr zwei gesunde Enkelkinder gespendet. Die Akteure des âTheaters der KĂ€sreiter“ zwackten von den Eintrittskarten jeweils 50 Cent ab und ĂŒbergaben diesen Betrag an ihrer letzten Saison-Vorstellung dem NiN-Vorstand. Der Sindelfinger Gemeinderat Axel Finkelnburg, der neue GĂ€rtringer BĂŒrgermeister Thomas Riesch und Timo KĂ€chele von der Musikkapelle Maichingen funktionierten die âIce Bucket Challenge“ in eine Trockenversion mit Quietschenten um und spendeten den Erlös an âNachbarn in Not“.
Strikte BuchfĂŒhrung
Gefreut hat sich die Vorsitzende auch ĂŒber spontane Hilfsangebote von Lesern sowie Briefe der Sozialarbeiterinnen, die im Namen ihrer Hilfesuchenden
fĂŒr die âunbĂŒrokratische und hypersuperextremschnelle Entscheidung“ dankten. âLeider passiert es immer wieder, dass besonders tragische FĂ€lle wegen ihrer besonders auffĂ€lligen Merkmale zu leicht erkennbar sind und deshalb nicht vorgestellt werden dĂŒrfen“, sagte Roswitha Seidel ĂŒber manche Schwierigkeiten bei den AntrĂ€gen. AuĂerdem gab es auch im vergangenen jahr den einen oder anderen unerfreulichen Vorgang. Eine Frau zum Beispiel hatte sogar versucht, bei fĂŒnf verschiedenen Ămtern Geld von âNachbarn in Not“ zu ergattern, was durch die strikte BuchfĂŒhrung von deren Mitarbeiterinnen verhindert wurde.
2.439 Mal wurde geholfen, bei 402 EinzelantrĂ€gen mit Geld fĂŒr ElektrogerĂ€te, Kleidung und medizinische Behandlung oder mit Fahrkarten und Gutscheinen fĂŒr Lebensmittel. Dazu kamen die Aktion TeddybĂ€r fĂŒr die Kindergartenkinder, das Sommerpaket fĂŒr Schulkinder, die Weihnachtsaktionen fĂŒr Obdachlose und das Cafe Volle Kanne und das Seniorengeld, das zweimal im Jahr auf einer Besuchstour verteilt wird. 13 AntrĂ€ge wurden abgelehnt, meist weil sie nicht Hilfe zur Selbsthilfe bedeuteten.
Das Interesse an âNachbarn in Not“ ist da, das zeigen auch die Zahlen im Internet. 12.000 Menschen klickten die Homepage von âNachbarn in Not“ an, um sich zu informieren. Das dĂŒrfte Professor Dr. Wolfgang Seidel freuen, der die Seite pflegt.

Aus der SZ/BZ vom 21.4.2015

|