LogoNIN

Hilfe zur

Selbsthilfe

  Nachbarn in Not e. V.          

seit über 30 Jahren!

[Home] [Ziele] [Wie wir helfen] [NIN-Aktivitäten] [Jahresbericht] [aktuell...] [Wir danken] [tolle Ideen] [Firmen helfen] [Spenden] [Impressum]

    aktuell...

 

Auf dieser Seite erfahren Sie:

  • anonymisierte Einzelschicksale als Beispiele aus der Arbeit des Vereins: Notfälle und Hilfe zur Selbsthilfe

Berichte, die schon weiter zurückliegen, auf folgenden Seiten:

         

 

Aus der SZ/BZ vom 5.12.2017

Familie in der Bedrouille

Von Renate Lück

Die Krankheit des Vaters und Unachtsamkeit, um nicht zu sagen Schlamperei von Angestellten beim Ausfüllen von Dokumenten können eine Familie ziemlich in die Bredouille bringen.

Christian D. ist von Beruf Lagerist. Obwohl er noch im besten Alter ist, leidet er seit einem Jahr an Osteoporose in beiden Armen, was in seinem Fall erblich bedingt ist. Er kann keine schweren Lasten mehr heben. Ein Arm wurde operiert. Das brachte aber keine Besserung, weshalb die zweite Operation abgeblasen wurde. Doch Arbeitslosigkeit kann sich ein Vater von drei heranwachsenden Kindern nicht leisten. Über eine Zeitarbeitsfirma fand er einen Arbeitsplatz in der Industrie, an der er Waren mit dem Gabelstapler transportierten sollte, was er gut bewältigen konnte. Darüber war er sehr froh.

Doch nach einem Monat musste er am Band arbeiten und gleich am ersten Abend konnte er seine Arme vor Schmerzen kaum noch bewegen. Er wurde wieder krankgeschrieben und der Traum vom Gabelstaplerfahren mündete in Angststörungen, was die Zukunft bringen werde. Seine Frau kann nämlich auch nicht Geld verdienen gehen. Sie leidet unter einer schweren chronischen Erkrankung und kann nur mit Mühe Haushalt und Kinder versorgen.

Als ob der Kummer nicht schon groß genug wäre, erhielt er durch einen Fehler bei der Krankschreibung seines Arztes in der ursprünglichen Firma zwei Monate lang kein Krankengeld und in der neuen Firma sein Gehalt erst einen halben Monat später. Da wurde es sehr eng, denn er musste seinen Verwandten, die inzwischen ausgeholfen hatten, das geliehene Geld zurückzahlen. Von der Rente seiner Frau und dem Kindergeld ging außerdem noch die Miete ab. Nun brauchen die Kinder dringend neue Winterkleidung und Schuhe. „Nachbarn in Not“ steuerte einen Betrag bei, damit die Adventszeit etwas heller wird.

 

 

Aus der SZ/BZ vom 2.12.2017

Kein Geld für eine Brille

Von Renate Lück

Manchmal ist es nicht zu fassen: Nach einem Leben voller Arbeit und Mühen reicht es dem 64-jährigen Klaus V. nicht einmal zu einer neuen Brille.

Lange Zeit arbeitete Klaus V. als Arbeiter bei der Firma Daimler an den Maschinen. Doch eines Tages erfüllte er sich einen Traum und machte sich zusammen mit seinem Sohn selbstständig. Sie betrieben eine Gebäudereinigungsfirma, die viele Jahre gut lief. Doch plötzlich brach die Katastrophe über sie herein. Der Sohn hatte hinter dem Rücken seines Vaters Gelder veruntreut und die Sozialversicherungsbeiträge für die Angestellten nicht richtig abgeführt. Es kam zum Gerichtsverfahren, das mit dem Aus der Firma endete. Auch die Familie brach auseinander, denn das gegenseitige Vertrauen war nachhaltig gestört. Seit ihn einige Zeit später auch noch seine Frau verließ, wohnt Klaus V. allein in einer kleinen Wohnung und hat nur noch Kontakt zu seiner erwachsenen Tochter, die ihn regelmäßig besucht. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er von einer geringen Erwerbsminderungsrente und ergänzender Sozialhilfe. „Er lebt ganz bescheiden und braucht nicht viel“, sagt die Sozialarbeiterin, die ihn durch das Labyrinth der nötigen Anträge begleitete. „Trotz aller Schicksalschläge ist er ein sehr höflicher und netter Mensch.“

Doch gesundheitlich geht es Klaus V. nicht gut. Vor drei Jahren hatte er einen Arbeitsunfall, bei dessen Behandlung ein Hirntumor festgestellt wurde. Der kann nicht operiert, sondern nur durch Medikamente eingedämmt werden, was viele Nebenwirkungen und Beeinträchtigungen mit sich bringt, wie massive Konzentrationsschwächen und Gedächtnisverlust. Außerdem leidet er unter starkem Rheuma. Und jetzt werden auch die Augen schlechter und Klaus V. kann sich nicht einmal die Brille eines Billiganbieters leisten, denn Rücklagen hat er keine mehr. Da blieb der Sozialarbeiterin nur die Bitte an „Nachbarn in Not“.

 

 

Aus der SZ/BZ vom 6.10.2017

Am Rande der Verzweiflung

Von Renate Lück

Kinder sind ein Glück. Doch wenn das Geld knapp ist und noch eins kommt, wird es eng. Und wenn dann noch die Wohnung gekündigt wird, wachsen den Eltern die Sorgen über den Kopf.

Eveline und Jürgen P. haben eine Patchworkfamilie mit einem Kind von ihr und zweien von ihm aus früheren Ehen sowie einem gemeinsamen Sohn. Und nun kommt ungeplant noch eins dazu. Sein Gehalt reicht gerade so für Miete und Lebenshaltungskosten, weshalb Eveline P. einen Fernlehrgang als Buchhalterin macht, um später dazu verdienen zu können. Doch zunächst kostet der Kurs Geld. Auch die Scheidungen hinterließen finanzielle Spuren, die noch nicht bewältigt sind. Darüber hiaus forderte der Vermieter eine heftige Nachzahlung der Nebenkosten, sonst würde er kein Heizöl bestellen. All das brachte die Familie schon in Bedrängnis. Doch dann traf das Ehepaar ein weiterer Schock: Ihre Wohnung wurde gekündigt. Jetzt müssen Eveline und Jürgen P. für ihre bald siebenköpfige Familie eine neue Bleibe suchen und noch einen Umzug einplanen.

Brachte sie das alles schon an den Rand der Verzweiflung, so geriet der plötzliche Tod von Evelines Mutter außer dem Schmerz und der seelischen Belastung zur zusätzlichen Hiobsbotschaft, denn dies bedeutete weitere Ausgaben. Die Sozialarbeiterin in der Schwangerenberatung wandte sich an „Nachbarn in Not“ und bat um Hilfe, damit die Familie erst einmal die Nebenkostennachzahlung los wird. Dann wird weitergesehen.

 

 

Kein Geld für einen Personalausweis

Von Renate Lück

Oft folgt ein Dilemma aufs andere. Simone B. ist krank, arbeitslos, geschieden und hat nicht einmal Geld für einen Personalausweis.

Wegen Missbildungen der Hirngefäße musste sie vor viereinhalb Jahren operiert werden. Doch seitdem leidet sie unter starken Einschränkungen des Sprachzentrums und auch die Sehnerven sind beschädigt, und zwar so kaputt, dass sie nicht mehr arbeiten kann. Sie musste ihre Änderungsschneiderei aufgeben und wegen der daraus entstandenen Verbindlichkeiten Privatinsolvenz anmelden. Mitten in dieser Misere verließ sie ihr Mann. Da auch ihre Kinder schon aus dem Haus sind, war sie gezwungen, sich eine kleine Wohnung zu besorgen, in der sie nun allein lebt. Für die Kaution dieses Einzimmerappartements zahlt sie beim Jobcenter ein Darlehen von monatlich 20 Euro ab.

Bei dieser Behörde landete sie, nachdem ihr Mann den Trennungsunterhalt so verringerte, dass sie auf Arbeitslosengeld II angewiesen ist. Allerdings ist sie noch nicht so lange dabei, dass sie eine Zuzahlung für ihre Medikamente bekäme. Also kaufte sie keine Arzneimittel. Die sie betreuende Sozialarbeiterin beantragte deshalb bei „Nachbarn in Not“ einen Betrag für die Rezeptgebühren, die im Jahr 2016 anfielen, und den Eigenanteil für 2017 für chronisch kranke Hartz-IV-Bezieher.

Ja, und außerdem ist ihr Personalausweis seit Längerem abgelaufen. Das biometrische Bild und die Ausstellung eines neuen Ausweises kosten eigentlich nicht viel. Aber wenn man schon mit allem knapsen muss, kleckern sich die Beträge zusammen.

 

 

Aus der SZ/BZ vom 4.3.2017

Kein Geld - kein Kindergarten

Von Renate Lück

Laut Sozialarbeiterinnen kommt es öfter vor, dass psychisch Kranke nicht in der Lage sind, Anträge zu stellen, um Ihnen zustehendes Geld zu erhalten. So auch bei Friederike P.

Die junge Mutter ist durch Stress im Beruf und Streit mit ihrem Mann so krank geworden, dass sie nicht mehr zur Arbeit gehen konnte und sich auch von ihrem Partner getrennt hat. In einer Tagesklinik versuchte man, sie wieder auf die Beine zu kriegen. Ihr kleiner Sohn besuchte derweil den Kindergarten. Dort bekam er auch Mittagessen. Da ihre Finanzen sehr begrenzt sind, hätte das Jugendamt in der Übergangszeit zum Krankengeld die Kosten fürs Essen und die Nachmittagsbetreuung übernehmen können, wenn sie die entsprechenden Anträge gestellt hätte. Oder sie hätte Gutscheine beim Jobcenter erbitten müssen. Doch das alles überforderte sie in diesem Zustand. Die Sozialarbeiterin in der Tagesklinik unterstützte sie darin, Wohngeld zu beantragen. Wenn das klappt, bekommt sie auch vom Jugendamt Unterstützung für die Kinderbetreuung. Doch das dauert.

Inzwischen liefen unbezahlte Rechnungen samt Säumniszuschlägen auf, verbunden mit der Drohung auf Vollstreckungsmaßnahmen, die weitere Kosten verursachen, wenn sie nicht binnen einer Woche den Gesamtbetrag bezahlt. Außerdem dürfte das Kind nicht mehr in den Kindergarten. Für Friederike P. eine Katastrophe. Wohin sollte sie mit dem Kleinen hin, während sie in der Klinik ist? Da die Ämter aber auch nicht rückwirkend bezahlen, schrieb die Sozialarbeiterin in der Schuldnerberatung ein Hilfeersuchen an „Nachbarn in Not“ und bat um die einmalige Ãœbernahme der ausstehenden Beträge in der Hoffnung, dass danach das Jugendamt zahlt und der Bub weiter in den Kindergarten darf. 

 

 

Aus der SZ/BZ vom 24.2.2017

Zweimal im Jahr Entlastung

Von Renate Lück

Wenn es vorn und hinten nicht reicht, hilft oft nur noch das „Seniorengeld“ von Nachbarn in Not.

Eberhard B., Spätaussiedler aus Rumänien, hat vor einem Jahr seine Frau verloren. Abgesehen davon, dass er ihren Tod noch nicht verkraftet hat, schrumpfen nun auch seine Finanzen. Neben der Rente und Witwerrente bekam er noch Wohngeld für Witwer. Doch das wurde nach zwölf Monaten nicht weiter bewilligt. Miete, Strom und Telefon schlagen nun ein empfindliches Loch in sein Budget, so dass ihm wenig fürs Essen und sonstige Ausgaben bleiben. Er wurde aufgefordert, prüfen zu lassen, ob er Ansprüche auf Grundsicherung hätte.

Zu seinen sonstigen Ausgaben zählen einige Medikamente, die er für verschiedene Krankheiten selbst bezahlen muss. Altersgemäß schmerzt es in den Knien, Hüften und in der Wirbelsäule. Wegen der Diabetes muss er spritzen und bei der Staroperation musste er zuzahlen. Seine Kinder stehen ihm nach ihren Möglichkeiten zur Seite, doch ihre Möglichkeiten sind nicht üppig. Einer ist psychisch krank und der andere hatte einen Unfall und ist noch nicht genesen. Die Tochter wohnt mit ihrer Familie weit weg.

Die betreuende Sozialarbeiterin bat deshalb die Hilfsorganisation „Nachbarn in Not“, Eberhard B. auf die Seniorenliste zu setzen, damit er zweimal im Jahr einen Entlastungsbeitrag bekommt. Damit könnte er sich seine Medikamente ohne großes Nachrechnen leisten und auch mal kleinere Anschaffungen erlauben.

 

 

Aus der SZ/BZ vom 2.1.2017

Eine Erkrankung nach der anderen

Von Renate Lück

Wenn man richtig krank ist und immer die Behandlung und Rehabilitationsmaßnahmen erstreiten muss, geht man kaputt oder wird wütend. Dora N. kämpft.

„Geht das schon wieder los!“, dachte die 76-Jährige, wie sie später erzählte, als sie gerade von der Reha nach Hause kam und nach den Taxikosten gefragt wurde. An der Stelle ist sie empfindlich, denn die letzten übernahm die Krankenkasse nicht mit der Begründung, der Arzt habe die Verordnung erst vier Wochen nach der Operation ausgeschrieben. „Ich musste zur Nachkontrolle in die Klinik“, sagt sie empört. „Sonst hätte mein Enkel Urlaub nehmen müssen, um mich dort hinzufahren.“ Diesmal muss die Rentenversicherung zahlen. Dora N. ist wirklich eine geplagte Frau. Mit Anfang 40 Jahren musste sie Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen, weil sie eine rheumatische Arthritis bekam, die so schlimm war, dass sie eine Essmaschine am Tisch brauchte. Ein Jahr fuhr sie im Rollstuhl.

Dann kam eine Krebserkrankung nach der anderen. „Man sagt, es geht vom Darmkrebs übern Lungenkrebs zum Leberkrebs“, referiert die Kämpferin. Die ersten zwei hat sie schon überstanden. „Man hat letztes Jahr einen Punkt auf der Lunge gesehen. Gibt es Metastasen? Ist nun ein Punkt auf der Leber?“ Sie ist wachsam. Seit April focht sie die Reha für den Darmkrebs aus, dann die für den Lungenkrebs, denn bezahlen konnte sie sie von ihrer kleinen Rente nicht. „Mein Mann ist an Lungenkrebs gestorben, aber er hat geraucht“, versucht sie die Ursachen zu ordnen. Sie raucht nicht. „Zehn Jahre war ich in Krankenhäusern und Reha-Kliniken zwischen dem Teutoburger Wald und Oberammergau.“

In der Weihnachtszeit wollte sie zu Hause sein. Die Sozialarbeiterin, die sie schon länger betreut, bat „Nachbarn in Not“ um Ãœbernahme der Taxikosten, die der Fahrer gestundet hatte. Dora N. schrieb eine schöne Karte an die Hilfsorganisation und bedankte sich sehr. Nun steht sie auf der Seniorenliste und kann die nächsten Taxikosten vielleicht selbst bezahlen.

 

 

 

 

 

 

 

                                         

       

 

SZLogo0001

 

rsi0000001097710

Nachbarn in Not: Wenn es darum geht, in Not geratenen Menschen zu helfen, kennen die Ideen keine Grenzen. Seit 2010 gibt es zum Beispiel in Maichingen im Hof der Familie Heck ein vorweihnachtliches Treffen. Der Erlös wird an die Hilfsorganisation „Nachbarn in Not“ gespendet. Teilnehmerinnen des Diätkurses „Ernährung und Bewegung” zahlen in eine Kasse, wenn sie jeweils nach vier Wochen nicht genügend Gewicht abgenommen hatten. Auch hier kommt das Geld „Nachbarn in Not“ zugute.
Zum diesjährigen Weihnachtsbasar in der Messe Sindelfingen hat sich eine fünfköpfige Gruppe ebenfalls im karitativen Sinne etwas Besonders einfallen lassen. Mit der Charity-Aktion „Weihnachtswünsche“, organisiert von der Sindelfinger Hilfsorganisation „Nachbarn in Not“, dem Rotary Club Sindelfingen, dem Rotaract Club Sindelfingen-Böblingen, der SZ/BZ sowie der Messe Sindelfingen sollen bedürftigen Menschen in Sindelfingen und Umgebung weihnachtliche Herzenswünsche erfüllt werden (die SZ/BZ berichtete am Montag).
Keine teuren elektronischen Geräte oder Markenbekleidung stehen hier auf den Wunschzetteln der Betroffenen, vielmehr geht es um bescheidene Wünsche wie einen geschmückten Weihnachtsbaum oder ein gemeinsames Weihnachtsessen mit der Familie. Wer also auf dem Weihnachtsbasar am Glücksrad dreht oder sich an der Tombola mit einem kleinen Betrag beteiligt, macht Menschen, denen es nicht gut geht, eine große Freude.
juergen.haar@szbz.de
Kleine Spende, große Freude Kommentar
Von Chefredakteur Jürgen Haar

SZ/BZ 9.11.2016

SZBZ 4.12.2013

NIN 4.120001
[Home] [Ziele] [Wie wir helfen] [NIN-Aktivitäten] [Jahresbericht] [aktuell...] [Wir danken] [tolle Ideen] [Firmen helfen] [Spenden] [Impressum]